Balance finden und leben ist eine lebenslange Entwicklung
Die letzten Wochen fühlte ich mich blockiert und komplett aus meiner inneren Balance gerissen. Ich kann es nicht genau benennen, aber nach einer Zeit im Einklang, mit mehr Leichtigkeit und Freude war auf einmal diese Wolke über mir.
Mittlerweile weiß ich ja und habe akzeptiert, dass alles in Phasen und Rhythmen verläuft. Und nun bin / war ich in der Phase des Rückzugs, zum Auftanken und Loslassen. Doch genau das hat sich alles andere als leicht angefühlt und ich denke, dass feinfühlige / neurodivergente Menschen damit eine noch größere Herausforderungen haben.
Und: Wir werden nie einen Endpunkt erreichen. Wir nähern uns der Balance an, wir haben sie eine Zeit lang und dann kommt das Leben, die natürlichen Phasen und Wellen, die uns auffordern, uns weiterzuentwickeln, zu wachsen und zu entdecken. Und damit müssen wir auch Balance wieder neu definieren.
Oder wir erkennen an: Balance bedeutet Bewegung und Wachstum nach innen sowie außen.
Inhalt:
Der nie endende Druck von außen
Das Streben nach Balance braucht gesunden Egoismus
Der Druck von den eigenen Gedanken
Das Streben nach Balance führt zur Selbstannahme und Intuition
Balance erfordert Grenzen, die wir erkennen und setzen müssen
Fazit: Das Streben nach Balance ist Bewegung und ein Geschenk an dich
Mit dem Streben nach Balance kommen wir uns selbst näher
Es mag vielleicht ernüchtern klingen, wenn wir erkennen, dass wir nie die perfekte, dauerhafte Balance erreichen können. Doch darum geht es auch nicht. Das Leben wäre langweilig, wenn immer alles ausgeglichen wäre.
Das Leben strebt auf ganz natürliche Weise nach einer Weiterentwicklung. Und wenn wir uns darauf einlassen, statt uns dagegen zu wehren, dann können wir uns und unsere Grenzen entdecken und uns unserer Wahrheit immer weiter annähern.
In den letzten Wochen durfte ich wieder loslassen, was mir nicht mehr dient und habe so eine neue Klarheit, Leichtigkeit und auch Balance gefunden. Mein Leben im Einklang sieht heute anders aus als vor zwei Monaten. Und auch, wenn mich das dieses Mal sehr überraschend und stark getroffen hat, bin ich dankbar.
Es lehrte und lehrt mich immer wieder aufs Neue:
mich von Bewusstsein statt Emotionen oder Gedanken leiten zu lassen.
mich noch besser anzunehmen, mit allem, was dazu gehört und somit
Mitgefühl mir gegenüber sowie Selbstliebe zu stärken.
natürliche Phasen und Schwankungen sinnvoll für mich zu nutzen.
Grenzen zu erkennen, zu setzen und dafür einzustehen.
meiner Körperweisheit und dem Leben zu vertrauen.
intuitiver wahrzunehmen und zu handeln.
in meine inneren Ressourcen zu investieren, um schneller wieder
in inneren Frieden, innere Sicherheit und Balance zu kommen.
Der nie endende Druck von außen
Balance ist nicht nur ein innerer Entwicklungsprozess, sondern wird auch von äußeren Einflüssen und Druck geprägt sowie herausgefordert. Gesellschaftlich, beruflich, medial – überall wird vermittelt, du müsstest funktionieren, noch besser werden und weiter optimieren. Und wir können uns auch selten einfach zurückziehen.
Wir können Social-Media, Nachrichten und das Telefon ausstellen. Doch der eigene Alltag drängt sich durch. Wir müssen Rechnungen bezahlen und viele für Kinder oder andere Menschen da sein. Es wird daher immer etwas im Außen geben, das wirklich wichtig ist. Genauso wie vieles, was vielleicht wichtig oder wahr erscheint, es aber gar nicht ist und uns nur ablenkt.
Und all dieser äußere Druck kann uns von unserer inneren Klarheit trennen und das Leben im Einklang erschweren. Oder wir nehmen ihn an, finden unsere Wahrheit sowie Grenzen darin und lernen dafür einzustehen, immer wieder.
Wenn du lernst, diesen Druck wahrzunehmen, statt ihm einfach nachzugeben, öffnet sich ein Raum zwischen Reiz und Reaktion. Und genau hier kannst du dich selbstbestimmt ausrichten, statt dich manipulieren zu lassen.
Denn auch, wenn es immer etwas im Außen gibt, haben wir heute doch genug Möglichkeiten aus Rollenbildern und Strukturen hinauszutreten. Auch gesellschaftlich haben wir uns so weit entwickelt, dass wir uns Raum und Zeit für uns nehmen können.
Aber: Wir müssen sie uns nehmen. Niemand gibt es dir einfach, der Druck von außen ist weiterhin hoch und möchte dir etwas anderes erzählen.
Das Streben nach Balance braucht gesunden Egoismus
Die eigene Balance zu erkunden und bestmöglich zu leben, erfordert einen gesunden Egoismus.
Das ist nichts Schlechtes, sondern wahrhaftig und notwendig für ein erfülltes Leben. Denn es ist dein Leben und du hast das Recht, es selbstbestimmt, so weit wie in der Situation und praktisch möglich, auch tatsächlich zu deinem zu machen.
Wir entwickeln uns immer weiter in eine Menschheit, die mentale Gesundheit und individuelle Balance unterstützt. Wir sind aber noch lange nicht da. Wir müssen selbst dafür sorgen, uns nehmen, was wir brauchen und dazu stehen.
Der Druck von den eigenen Gedanken
Der größte „Störfaktor“ kommt seltener von außen, sondern viel mehr aus unserem Inneren. Glaubenssätze, Schuldgefühle oder eigene Erwartungen und Pläne, die nicht mit den wahren Bedürfnissen übereinstimmten. Oder durch Geschichten, die du dir erzählst, wenn du das Leben oder Meinungen von anderen siehst.
Wenn wir anfangen zu denken und uns die Stimmen sagen, dass wir
mehr leisten, erreichen und Erwartungen gerecht werden müssen.
uns nicht so anstellen, sondern uns mehr bemühen sollen.
nicht so wichtig sind und unsere Bedürfnisse, wie Pausen, noch nicht verdient haben.
Dieser innerer Druck fühlt sich eng an. Er schneidet dich von deiner Intuition ab, die dir sagt, was du gerade brauchst. Und wenn du dann dem inneren Druck statt deiner Intuition nachgibst, fühlt sich deine Seele verarscht.
Sie macht einen großartigen Job und wird dich immer wieder erinnern, aber du kannst es dir selbst und deiner Seele viel einfacher machen. Lerne, diesem inneren Druck und deinen Gedanken liebevoll zu begegnen, ohne direkt zu reagieren.
Frage dich: Was ist hier wirklich wahr?
Und dann sei achtsam bei dem ersten Impuls / den ersten Impulsen, die du bekommst. Vertraue darauf.
Das Streben nach Balance führt zur Selbstannahme und Intuition
Ein gesunder Egoismus schützt uns vor äußerem Druck. Selbstannahme, (Körper-)Bewusstsein und Intuition helfen uns bei innerem Druck.
Wenn wir nach einem Leben im Einklang mit uns und unseren Bedürfnissen streben, dann führt es uns automatisch zu uns selbst zurück. Wir erkennen die eigenen Gedankenmuster, Erwartungen und sehen vielleicht, dass das Leben nicht so ist, wie wir es gerne hätten.
Und dann kommen wir immer mehr zu uns zurück und können annehmen, wer wir sind und uns auch fragen, wer wir sein möchten. Es bringt uns zurück zur Intuition, die viel wertvoller ist als Vergleiche und Perfektionismus. Für sich selbst einzustehen ist nicht immer einfach, aber das lernst du auf dem Weg zusammen mit der Selbstliebe.
Balance erfordert Grenzen, die wir erkennen und setzen müssen
In einem Umfeld, das emotional nicht sicher ist, geht es darum zu „überleben“. Die meisten sensiblen / neurodivergenten Menschen kennen das aus ihrer Kindheit. Und das tragen wir heute noch mit herum. Doch heute, als Erwachsene, haben wir ganz andere Ressourcen.
Je mehr wir uns selbst annehmen, lieben lernen und unserem Körperbewusstsein vertrauen, desto mehr finden wir auch die Sicherheit in uns.
Wir erkennen unsere Grenzen, die früher wahrscheinlich ignoriert wurden. Heute können wir sie wieder erkennen, dann sicher benennen und lernen sie (durch-)zusetzen.
Und wir verstehen immer mehr, dass wir uns selbst genug wertschätzen müssen, um tatsächlich für uns, unsere Wahrheit und Grenzen einzustehen. Es bedeutet nicht, dass du Mauern und Barrieren aufbaust, sondern dein Leben immer mehr nach deinen Bedürfnissen ausrichtest, sie kommunizierst und auch im Einklang mit deiner Umwelt lebst.
Grenzen anzuerkennen, bedeutet uns selbst anzuerkennen und das ist unglaublich wertvoll.
Fazit: Das Streben nach Balance ist Bewegung und ein Geschenk an dich
Balance ist in ständiger Bewegung und je bewusster wir uns dessen sind, desto besser können wir
mit ihr spielen,
uns selbst immer tiefer kennenlernen und
für uns einstehen.
Es ist immer ein Austausch zwischen Kopf, Herz und Seele.
Gerade als feinfühliger / neurodivergenter Mensch erleben wir die Welt intensiver, nehmen mehr wahr und tiefer in uns auf. Balance zu leben bedeutet daher auch, dir selbst mit viel mehr Verständnis zu begegnen und deinen natürlichen Rhythmus zu entdecken, den dir die Welt ausreden wollte und will.
Es ist ein ständiger Tanz zwischen
Innen und Außen,
Geben und Empfangen,
Tun und Sein.
Je mehr du lernst, den natürlichen Rhythmen deines Lebens zu vertrauen, desto weniger musst du kämpfen. Du beginnst, dich selbst zu verstehen, loszulassen, was unnötigen Druck auslöst und mutig deinen Weg zu gehen.
Die eigene Balance kann sich in verschiedenen Phasen verändern und so dürfen wir lernen, mit dem natürlichen Fluss des Lebens zu agieren. Wir haben heutzutage Möglichkeiten, individuelle Bedürfnisse zu erkennen und einzufordern. Noch ist die Gesellschaft nicht so weit, aber wir haben genug Macht und Sicherheit, um unseren Einklang mit dem Leben zu gestalten.
Balance ist: Bewegung · Wachstum und Entwicklung · Bewusstheit.
Sie führt dich immer wieder aufs Neue und tiefer dorthin zurück, wo du zuhause bist – bei dir selbst.
Alles Liebe
Andrea